Schülerinnen und Schüler erleben Erdbebenforschung
Wiechert’sche Erdbebenwarte und Theodor-Heuß-Gymnasium kooperieren
Der Verein Wiechert’sche Erdbebenwarte Göttingen e.V. (Erdbebenwarte) und das Theodor-Heuß-Gymnasium (THG) haben als gemeinsames Ziel festgelegt, das Interesse der Schülerinnen und Schüler an folgenden Themen zu fördern: Erdbeben, Seismologie, Seismik, Geothermie, Geomagnetismus, solarterrestrische Beziehungen, Telegrafie und Wissenschaftsgeschichte. Dafür unterzeichneten beide Seiten am Dienstag, den 2. April 2024, eine Kooperationsvereinbarung.
Für die Erdbebenwarte ist das in dieser Tiefe und schriftlich fixierten Nachhaltigkeit die erste Kooperation mit einer Schule. Dazu Udo Wedeken, stellvertretender Vereinsvorsitzender der Erdbebenwarte: „Unsere regelmäßigen Führungen erreichen bereits seit Jahren einen großen Interessentenkreis, insbesondere Familien mit Kindern. Jetzt werden wir eine jüngere Zielgruppe erreichen und ihr Interesse an den genannten Themen nachhaltig wecken.“
Das THG pflegt bereits einige Kooperationen und ist zertifizierte MINT-EC-Schule – das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und hervorragendem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Schulprofil. Dazu Schulleiterin Andrea Riedel: „In diesem außerschulischen regionalen Lernort Erdbebenwarte können die Schülerinnen und Schüler praxisnahe Erfahrungen sammeln und ihr Wissen in diesen Bereichen vertiefen“. Bestimmte Themen, so Andrea Riedel, könnten über den Mathematik- und Physikunterricht hinaus auch fächerübergreifend behandelt werden, beispielsweise im Geographieunterricht. Für das kommende Schuljahr wurden für das Projekt bereits feste Zeitfenster festgelegt. Zudem wurden schon jetzt zwei Facharbeiten in Kooperation erfolgreich absolviert.
Abschließend hob Udo Wedeken zum einen die hochmodernen seismischen Geräte auf der Erdbebenwarte hervor. Ihre Messdaten werden täglich in ein weltweites Netzwerk eingespeist. „Aber auch die gesammelten Messdaten, die Emil Wiechert Anfang des 20. Jahrhunderts mit den auch heute noch einwandfrei messenden historischen seismischen Instrumenten ermittelt hatte, liefern uns Dank heutiger Auswertetechniken neue Erkenntnisse – beispielweise über die Rissbildung in der Erdkruste nach Erdbeben.“
Von links: Udo Wedeken, Christiane Brunk, Werner Curdt (Erbebenwarte), Andrea Riedel, Sebastian Stehlik, Ulrich Schmidt (THG), Wolfgang Brunk, Klaus Juraschek, Iris Bartels (Erdbebenwarte)
Foto Wolfgang Beisert