Gough-Reitzel-Küppers Magnetometer im Gaußhaus
Am 18. Oktober 2023 besuchte Prof. Karl-Heinz Glaßmeier das Gaußhaus auf dem Gelände der Wiechert’schen Erdbebenwarte Göttingen und brachte das letzte noch funktionierende Gough-Reitzel-Küppers Magnetometer (GRKM) mit (siehe Foto). Dieses tragbare 3-Komponenten Torsionsmagnetometer wurde 1967 von Gough und Reitzel entwickelt und in den 70-er Jahren von Küppers an der Universität Münster modifiziert.
Von 1974 an wurden 42 Geräte in Skandinavien räumlich verteilt aufgestellt. Sie bildeten die Basis der europäischen Bodenmessungen im Rahmen des globalen Projektes IMS (International Magnetospheric Study, 1976 – 1979), um die regionalen Strukturen der Magnetfeldschwankungen zu erforschen, die zum Beispiel von erdmagnetischen Stürmen verursacht werden. Wunderschöne Nordlichter sind oftmals eine Begleiterscheinung.
Im Rahmen des 1836 von Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber mit Unterstützung von Alexander von Humboldt gegründeten Göttinger Magnetischen Vereins wurden bereits im Gaußhaus und an bis zu 50 Observatorien die zeitlichen und räumlichen Änderungen des Erdmagnetfeldes mit Hilfe von Torsionsmagnetometern gemessen. Der Verein „Wiechert’sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.“ wird versuchen, das GRKM im Gaußhaus mit einem modernen Kamerasystem zu verknüpfen um damit die Variationen des Erdmagnetfeldes an diesem historischen Ort kontinuierlich zu messen. Wir danken Prof. Glaßmeier für diese außergewöhnliche Bereicherung des Gaußhauses.
Prof. Karl-Heinz Glaßmeier leitete von 1991 bis 2020 das Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik an der TU Braunschweig. Seit 2001 ist er Mitglied der Leopoldina. Für seine Arbeiten zu Fragen solarterrestrischer Beziehungen wurde ihm 2010 die Julius-Bartels-Medaille verliehen.