Astronomische Hütte der Wiechert'schen Erdbebenwarte Göttingen

Astronomische Hütte

Passage-Instrument

zur Synchronisierung der Zeit

Historische Erdbebenwarte | Gebäude & Gelände

Astronomische Hütte

Auch die Astronomische Hütte stammt aus dem Jahr 1902 – dem Jahr also, in dem auch das Alte Erdbebenhaus errichtet wurde. Sie beherbergt ein Passage-Instrument, das auf einem großen Steinsockel lagert.

Synchronisierung seismischer Daten

Herzstück der Astronomischen Hütte ist das „Passage-Instrument“, das auf das Firmament gerichtet ist. Es diente der präzisen, astronomischen Zeitbestimmung, da es vor über 100 Jahren noch keine Atomuhr oder ähnliches gab. Ein elektrischer Impuls wurde mit dem Seismogramm verquickt; somit konnten die an weltweit verschiedenen Orten erfassten seismischen Daten zeitlich synchronisiert werden. Heute steht das Passageinstrument nur noch an Besichtigungstagen in der Astronomischen Hütte.

Hintergrundinformation Passage-Instrument
(aus Wikipedia und GeoDZ)

Ein Passage-Instrument dient dazu, an einem vertikalen Fadennetz die Zeitpunkte von Sterndurchgängen zu beobachten und ist infolge seiner – gegenüber dem Meridiankreis sehr kompakten – Bauweise in beschränkter Weise transportabel. Im Gegensatz zum Meridiankreis dient es nicht zur Messung von Sternörtern, sondern zur astronomischen Längen- und Zeitbestimmung.

Vorteil des Passage-Instrumentes ist seine prinzipielle Einfachheit. Jedoch müssen folgende Justierbedingungen sorgfältig eingehalten werden:
a) horizontale Lage der Achse,
b) genaue Ost-West-Richtung der Achse sowie
c) Rechtwinkligkeit von optischer Achse und Horizontalachse.

Restfehler werden durch spezielle Messanordnungen bestimmt und durch Korrekturgrößen berücksichtigt. Die Beobachtung der Meridiandurchgangszeiten erfolgt visuell (mit einem Registriermikrometer), photographisch oder photoelektrisch.

Das Passage-Instrument.
Das Passage-Instrument.
Die Astronomische Hütte vor der Sanierung.
Die Astronomische Hütte vor der Sanierung.