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Die Explosion
Am Morgen des 30. Dezember 1998 wurde ein Bus im Göttinger Stadtgebiet durch eine Explosion schwer beschädigt und eine Mitfahrerin schwer, sowie zwei weitere Insassen leicht verletzt. Direkt am Explosionsort entstand ein zirka 4 m breiter und mindestens 2 m tiefer Krater, der sich rasch mit Grundwasser füllte. In der Fahrbahndecke entstanden in einem Umkreis von etwa 20 m zentimeterbreite Risse. Trotz der heftigen Sprengwirkung wurden allerdings an den angrenzenden Gebäuden keine Fenster zerstört. Experten der Polizei, des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, der Stadtwerke und der DEKRA-Umwelt begannen sofort mit der Suche nach der Explosionsursache. Zwei Möglichkeiten wurden besonders diskutiert: Gas oder eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg. Zuerst wurde die Detonation eines Blindgängers favorisiert. In bis zu 7 m tiefen Bohrungen wurden Bombensplitter mit metallsuchenden Magnetsonden geortet. Die geborgenen Bombensplitter waren allerdings so stark korrodiert, daß sie nicht von einer kürzlich stattgefundenen Explosion stammen konnten. Daraufhin wurden die Ermittlungen in Richtung auf eine Gasexplosion konzentriert, da direkt am Explosionsort eine Gasleitung (Durchmesser zirka 20 cm) verläuft, die nach der Detonation zerschert im Erdreich aufgefunden worden war. Untersuchungen der DEKRA-Umwelt und der Stadtwerke ergaben nach einigen Wochen jedoch, daß auch Gas als Ursache auszuschließen sei. Vor allem das Fehlen eines unterirdischen Hohlraumes (mindestens 15 m³ angesichts der Explosionsstärke) für ein explosionsfähiges Gemisch ließ Zweifel an einer Gasdetonation aufkommen. Ein erneuter Versuch, mit tieferen Bohrungen nochmals nach Bombensplittern zu suchen, wurde von der Staatsanwaltschaft aus Kostengründen in letzter Minute wieder abgesagt. Somit ist bisher die Detonationsursache nicht abschließend geklärt! Für die Kosten der Behandlung der Businsassen und der Beseitigung der Sachschäden sowie der Untersuchungsarbeiten (insgesamt inzwischen weit über 1 Mio. DM) kann deshalb auch niemand haftbar gemacht werden.
Am 21. Dezember 1992 hatte sich nur mehrere 100 m entfernt vom Explosionsort des Ereignisses von 1998 eine panzerbrechende, 450 kg schwere Fliegerbombe selbst gezündet. Bei dieser Detonation auf dem Schützenplatz in Göttingen waren ca. 110 kg Sprengstoff in ungefähr 7 m Tiefe umgesetzt worden. Ein Vergleich der Fotoaufnahmen der Krater von 1992 und 1998 zeigt Sprengtrichter ähnlicher Größe.