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Erdbeben in Myanmar am 28. März 2025

Am 28. März 2025 ereignete sich um 06:20:52 UTC (Weltzeit) in Myanmar ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7. Ursache des Bebens ist die Sagaing-Verwerfung, die sich von der Andamanensee im Süden über 1400 km nach Norden zieht. Diese aktive Störungszone verursacht immer wieder starke Erdbeben.

Die schnellsten Raumwellen (P-Wellen), die durch das Erdinnere laufen, erreichten die 7850 km entfernte Wiechert‘sche Erdbebenwarte Göttingen nach etwa 11 Minuten und wurden dort von allen Seismographen registriert – dem modernen Breitbandseismometer der Station GTTG, der hochauflösenden Sartorius-Waage und den historischen Wiechert-Seismographen (siehe Abbildungen).

Etwa 20 Minuten nach den P-Wellen trafen die ersten Oberflächenwellen aus nahezu östlicher Richtung in Göttingen ein. Daher wurden mit der horizontalen Nord-Süd-Komponente GTTG-BHN vor allem die transversalen Bodenbewegungen (T = Transversal) und mit der horizontalen Ost-West-Komponente GTTG-BHE vor allem die radialen Bodenbewegungen (R = Radial) registriert. Man sieht schön auf GTTG-BHZ (= Vertikal) und GTTG-BHE (= R) die Rayleigh-Wellen und auf GTTG-BHN die Love-Wellen. Ebenfalls deutlich zu erkennen ist die Dispersion, also die frequenzabhängige Geschwindigkeit dieser Wellen: Die tiefer in den Boden eindringenden längerperiodischen Wellen breiten sich schneller aus als die kürzerperiodischen, sie erreichen Göttingen also früher.

Die maximale Amplitude der Bodenbewegungen erreicht in Göttingen etwa ±2 mm und tritt hier in der quer zur Ausbreitungsrichtung schwingenden Komponente GTTG-BHN (= T) auf, d.h. in den Love-Wellen.

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