Messinstrumente – historische und moderne Seismographen – wo kommt das Rußpapier her?

Vertikalseismograph

Die Geräte aus den Werkstätten G. Bartels sowie Spindler & Hoyer, Göttingen, setzten bis Anfang der 1960er Jahre weltweit DEN Standard

Messinstrumente

Vertikalseismograph

(aus: Schreiber, 2000) „Eine Masse von 1300 kg, bestehend aus einem mit Schwerspat gefüllten Stahlkasten, hängt an acht Spiralfedern, je vier in zwei parallelen mit Stahlblech verkleideten Schächten. Ein besonders konstruiertes Hebelsystem bewirkt eine Astasierung, so dass das System eine Eigenperiode von ca. 3.5 s und eine ca. 230-fache Vergrößerung hat; eine Luftdämpfungseinrichtung ist ebenfalls vorhanden.

Aktiv seit 1905

Zur Vermeidung von Temperatureffekten befindet sich der Seismograph, ebenso wie die beiden Horizontalseismographen, in einem Glaskasten. Gebaut wurde der Seismograph gemeinsam von den Firmen G. Bartels und Spindler & Hoyer, beide Göttingen, in den Jahren 1904 bis 1905. Seitdem registriert das Instrument nahezu ohne Unterbrechung mit einer Schreibgeschwindigkeit von 16 mm/min. Es ist wie das astatische Pendel Prototyp für gleiche Geräte an vielen Observatorien; während von ersterem allein in Deutschland und Osterreich zwölf Geräte bis zum Jahr 1925 aufgebaut waren, sind es vom Vertikalseismographen nur fünf, wie aus einer Übersicht in der Zeitschrift für Geophysik von 1924/25, Seiten 285-297 hervorgeht.“

Der Vertikalseismograph ist ein Prototyp für viele baugleiche Modelle in weltweiten Observatorien.
Der Vertikalseismograph ist ein Prototyp für viele baugleiche Modelle in weltweiten Observatorien.