Das Gaußhaus

von Carl Friedrich Gauß zur Erforschung des Erdmagnetismus errichtet

Historische Erdbebenwarte | Gaußhaus und Erdmagnetismus

Das Gaußhaus – Keimzelle der Geophysik

Carl Friedrich Gauß (1777 – 1855) forschte als Direktor der „neuen“ Göttinger Sternwarte auf den Gebieten der Mathematik, Astronomie, Physik, Geodäsie und Geophysik.

Wohl auch unter dem Einfluß von Tobias Mayer (1723 – 1762) und Alexander von Humboldt (1769 – 1859) wandte sich Gauß 1832 der Erforschung des Erdmagnetismus zu. Für magnetische Experimente richtete Gauß zunächst in der neuen Sternwarte einen Raum ein. Dieser Raum enthielt allerdings Eisenteile, von denen die Meßergebnisse verfälscht wurden. Deshalb ließ Gauß 1833 im Garten der Sternwarte ein kleines Holzhaus errichten, bei dem anstelle von Eisen nur unmagnetische Metalle wie Kupfer oder Messing verwendet wurden – das sogenannte „Gaußhaus“. Etwa um 1866 wurde dieses erdmagnetische Observatorium zur heutigen T-Form umgebaut und vergrößert. 1897 wurde die erdmagnetische Abteilung von der Sternwarte getrennt mit dem Ziel der Erweiterung zu einem Erdmagnetischen Institut. Zu seinem Direktor wurde im Februar 1898 Emil Wiechert ernannt, der kurz vorher die neugeschaffene Professur für Geophysik erhalten hatte. Emil Wiechert (1861 – 1928) ließ auf dem Göttinger Hainberg ein großzügiges Institut für Geophysik errichten, und das Gaußhaus wurde 1902 zu seinem jetzigen Standort auf dem Gelände des Instituts gebracht, auf dem zur gleichen Zeit die Erdbebenwarte ihren Betrieb aufnahm.