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Julius August Bartels

seine Kennziffern der erdmagnetischen Aktivität wurden 1951 offiziell als internationale Maßzahlen an­erkannt

Historische Erdbebenwarte | Personen

Julius August Bartels
 (1899-1964)

Als Julius Bartels Ende 1945 als Nachfolger von Gustav Angenheister die Leitung des Instituts für Geophysik in Göttingen übernahm, kehrte er damit an den Ort seines Studiums und seiner Promotion zurück, und zwar als ein bereits international hoch angesehener Wissenschaftler. Seine Vorliebe und Könnerschaft galt der Entwicklung, Verwendung und Vervollkommnung statistischer Methoden bei der Analyse meteorologischer und erdmagnetischer Beobachtungsreihen.

Schon 1928 wurde er Professor für Meteorologie und Physik an der Forstlichen Hochschule in Eberswalde und 1936 ordentlicher Professor für Geophysik an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und Direktor des Geophysikalischen Instituts in Potsdam. Zu seiner Bekanntheit haben häufige, zum Teil längere Auslandsaufenthalte vor allem in den USA beigetragen und ganz fraglos das gemeinsam mit seinem englischen Freund Sydney Chapman verfaßte und 1940 erschienene zweibändige Werk „Geomagnetism“, das Standardwerk auf diesem Gebiet für die folgenden Jahrzehnte.

Dass Bartels wieder nach Göttingen kam, war nicht zuletzt bedingt durch die Wirren des Kriegsendes. Es war dies der Beginn seines mit Aufgaben, Erfolgen und Ehrungen übervollen letzten Lebensabschnitts, in dessen Mitte das Internationale Geophysikalische Jahr 1957/58 stattfand, das er als einer der Initiatoren und Planer mitgestaltet hat. Zuvor waren 1951 seine Kennziffern der erdmagnetischen Aktivität, die an zentraler Stelle in seinem Lebenswerk stehen, als internationale Maßzahlen offiziell an­erkannt worden; und 1956 hatte er zusätzlich zu seinen Verpflichtungen an der Universität Göttingen das Amt des Direktors des Instituts für Stratosphärenphysik am Max-Planck-Institut für Aeronomie übernommen.
Die Wertschätzung, die ihm in großem Maße entgegengebracht wurde, galt dem Wissenschaftler wie dem Menschen. Ihm zu Ehren verleiht die European Geophysical Society seit 1996 die „Julius Bartels Medal“; und ein Krater auf der Rückseite des Mondes trägt seinen Namen.

Verfasser: Manfred Siebert

Julius August Bartels
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