Das Gaußhaus

hier erforschte Carl Friedrich Gauß den Erdmagnetismus.

Historische Erdbebenwarte | Gaußhaus und Erdmagnetismus

Gaußversuch und Erdmagnetfeld

Neben theoretischen Grundlagen des Erdmagnetfeldes hat Gauß auch ein Verfahren zur Bestimmung der Horizontalintensität H entwickelt. Dieser „Gaußversuch“ wurde Vorbild für viele Präzisionsmessungen der Physik. Der Grundgedanke besteht in der gleichzeitigen Ermittlung von H und dem magnetischen Moment M eines Probemagneten in zwei getrennten Versuchen: Beim „Schwingversuch“ wird M x H und beim „Ablenkversuch“ wird M / H bestimmt. Aus den Ergebnissen beider Versuche können M und H einzeln berechnet werden. Aus H und den Abweichungen einer Kompaßnadel von der geographischen Nordrichtung (Deklination) und von der Horizontalebene (Inklination) konnte man das Erdmagnetfeld für jeden Ort der Welt genau bestimmen, und zwar nur unter Verwendung der bekannten cgs-Einheiten Gramm, Sekunde und Zentimeter . Daher wissen wir heute, dass sich das Erdmagnetfeld in den letzten 180 Jahren um etwa 10 % abgeschwächt hat. Man vermutet, dass sich das Erdmagnetfeld zur Zeit umpolt. Im Mittel findet dieses Ereignis alle 250.000 Jahre statt. Als Ursache des Erdmagnetfeldes gelten Konvektionsströme im äußeren flüssigen Erdkern (Geodynamo).

Im Gaußhaus gibt es jetzt eine Apparatur, mit deren Hilfe der Gaußversuch durchgeführt werden kann.